MEHR
Von klein auf sind wir gewohnt, immer mehr haben zu wollen: Zuerst ist es vielleicht nur mehr Schokolade oder mehr Geburtstagsgeschenke. Später dann mehr Freunde, mehr schicke Kleider, das bessere Smartphone, mehr Geld, eine größere Wohnung oder ein Haus, mehr Erfolg und Ansehen und so weiter. Sobald wir etwas erreicht haben und glücklich – oder zumindest zufrieden – sein können, scheint dieser Zustand wieder zu verblassen und
wir wollen noch einmal mehr. In dieser Vortragsreihe wollen wir folgenden Fragen nachgehen:
Wie kommt es, dass wir immer mehr wollen? Ist das einüberlebenswichtiger Mechanismus, hat es etwas mit unserem inneren Belohnungssystem zu tun – oder sind wir geprägt von einer Wachstums- und Überflussgesellschaft, die das „Mehr“ zum Grundprinzip erhoben hat?
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Was geschieht, wenn „mehr“ nicht mehr geht? Wenn z. B. immer mehr Waren produziert und dadurch die natürlichen Ressourcen aufgebraucht werden? Oder wenn der Autoverkehr immer mehr zunimmt, wir dann mehr Straßen bauen, diese wiederum das Autofahren noch attraktiver machen und am Ende alle im Stau stehen? Oder wenn wir immer mehr Wohnraum brauchen, also mehr bauen und damit Naturräume und Ackerflächen zerstören? Oder wenn bei immer
mehr Konsum gleichzeitig die Armut zunimmt? Wenn schließlich der Überfluss so ungleich verteilt ist, dass soziale und politische Konflikte entstehen?
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Viele Anzeichen sprechen dafür, dass die Dynamik des „immer mehr“ an ihr Ende gekommen ist. Wie können wir uns also begnügen und dennoch eine gute Lebensqualität erhalten – nicht nur für uns, sondern für alle Menschen?
Wir freuen uns auf Ihren Besuch und auf einen regen Austausch!
Barbara Kley, Dr. Sybille Hartmann, Dr. Manuel Haus,
Jesse Berr, Dr. Alexander Haensch